Na, Yves?

Die meisten meiner Arbeiten entstehen im Skizzenbuch. Unerhörte Lockerheit im Strich, fantastische Nuancen in den schwammgetupften Regionen – den Charme von Skizzen finde ich unübertroffen.

Umso schwerer fällt es mir, die Zeichenfeder in die Hand zu nehmen, um diese skizzenhaften Entwürfe großformatig auf feinem Bütten aufleben zu lassen. Ich tue dies dennoch, da größere Arbeiten eine andere Präsenz entfalten als kleinere.

Letztes Jahr war die Umsetzung der Skizze eines Pazifischen Riesenkrakens mit dem Arbeitstitel „Aquatisch in Blau“ an der Reihe. Über die Dauer von zwei Wochen legte ich Schicht um Schicht Farben in Tusche und Aquarell übereinander. Die letzte Schicht sollte aus kräftig pigmentierter Gouachefarbe bestehen …

Jedoch mischte ich die Farbe zu kräftig an, was mir beim abendlichen Kunstlicht nicht auffiel. Mit dem Ergebnis hadernd, beschimpfte ich mich und meinen achtarmigen Gegenüber – ja, ich spreche immer mit meinen Sujets – und ließ ihn dann erst einmal links liegen.

Ein neuer Tag, ein frischer Blick. Ich begrüßte meine Arbeit bildlich und phonetisch blödelnd mit einem „Na,Yves?“ Und da passierte es: Yves mutierte von einer missglückten Zeichnung zum charaktervollen Staffeleibewohner.

Yves Klein (1928 bis 1962) war ein französischer Künstler. Ab Mitte der 50er Jahre malte er monochrome Bilder, in denen er zunehmend ein Ultramarinblau einsetzte, das er sich schließlich 1960 unter der Bezeichnung „International Klein Blue (I.K.B.)“ patentieren ließ.

Zeichnung – "Na, Yves?" (Oktopus)
Zeichnung – "Na, Yves?" (Oktopus)

„Na, Yves?“ – aus der Serie „aquatisch“
Aquarell / Guache / Tusche

Arches® Bütten, 300 g/m2
50 x 40 cm
850 Euro (inkl. Mwst.)

Neonleise

Fünfmal Gefllügel – und ein Oktopus.

Am 6. Februar um 17 Uhr eröffnet die Gemeinschaftsausstellung „Neonleise“ in Nürnberg.

Dort werde ich vor allem aktuelle Monotypien von Vögeln zeigen, die um das Thema Anthropomorphismus kreisen. Rau und rotzig – echte Monotypen eben.

Veranstalter / Ausstellungsort
Borgo Ensemble e.V. für Kunst und Freundschaft
Holzschuherstraße 8
90439 Nürnberg

Ausstellende
Sylvie Ludwig (Kuratorin)
Nadja Bleistein
Bettina Graber
Raffi Lehnert
Katharina Reger
Heike Raap

Laufzeit
6. Februar 2025 bis 20. März 2025

Offnungszeiten
Donnerstags 17 bis 19 Uhr
Sonntags 15 bis 17 Uhr